EU-Kommission legt Life-Science-Strategie vor VDGH sieht Handlungsauftrag für Deutschland

Die Europäische Kommission will mit ihrer neuen Life-Science-Strategie Europa bis 2030 zum globalen Innovationszentrum für Biowissenschaften machen. Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) und seine Fachabteilung Life Science Research (LSR) begrüßen diesen Vorstoß ausdrücklich und fordern parallel eine entschlossene Umsetzung auf nationaler Ebene.

„Die Initiative der Kommission kommt zur richtigen Zeit. Europa braucht eine starke Lebenswissenschaftsstrategie vor dem Hintergrund schwacher Wachstumsraten und eines zunehmenden Protektionismus. Forschung und Entwicklung sichern den Wirtschaftsstandort Europa im internationalen Wettbewerb. Die Finanzierung von Forschung und Entwicklung ist elementar, um mit Innovationen Schwung in die Wirtschaft zu bringen und im internationalen Technologiewettbewerb mit China und den USA einen Spitzenplatz einzunehmen“, sagt Dr. Martin Walger, Geschäftsführer des VDGH. „Deutschland muss jetzt seiner Verantwortung gerecht werden und die angekündigten EU-Maßnahmen durch gezielte eigene Impulse flankieren. Hierfür bietet der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien eine hervorragende Grundlage.“

Die Strategie der EU-Kommission umfasst als gezielte Maßnahmen die Förderung klinischer Forschung, die Beschleunigung datenbasierter Innovationen, eine Stärkung des Biotech-Ökosystems und den Aufbau innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen für Start-ups und KMU. Der VDGH sieht darin einen wichtigen Impuls, der aber nur mit konkreten nationalen Schritten Wirkung entfalten kann. 

Aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung sollten fünf bereits konsentierte Punkte nun prioritär umgesetzt werden:

  • 1000-Köpfe-Programm zur Gewinnung internationaler Forschungstalente im sicheren Hafen der Wissenschaftsfreiheit
  • Förderung translationaler Forschung
  • Verabschiedung des Forschungsdatengesetzes in diesem Jahr
  • Förderung der Gen- und Zelltherapie als strategisches Forschungsfeld
  • Anhebung des Fördersatzes und der Bemessungsgrundlage bei der steuerlichen Forschungszulage

Die Life-Science-Research-Branche ist ein zentraler Innovationstreiber, von der akademischen Grundlagenforschung bis zur industriellen Umsetzung in moderne Diagnostika, Therapeutika und Impfstoffe. Auch jenseits der Gesundheitsversorgung ermöglichen LSR-Technologien Fortschritte, z. B. in der Umweltanalytik und in der Agrarindustrie. 

„Europa setzt mit der Life-Science-Strategie einen wichtigen Impuls“, sagt Walger. „Jetzt braucht Deutschland einen Schulterschluss von Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik.“ Der VDGH appelliert an die Bundesregierung, die europäische Strategie aktiv zu begleiten. So lässt sich der Anspruch einlösen, dass Europa und Deutschland globale Taktgeber in den Lebenswissenschaften werden.

In aller Kürze: Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) 

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von mehr als 100 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2024. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von mehr als 2,4 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 3,8 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.

www.vdgh.de

Ihr Pressekontakt

Torsten Kiesner

Presse und Kommunikation

+49 30 200 599-43

Das könnte sie auch interessieren