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Berlin - Als großen Schritt nach vorne hat der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Krankhaushygiene begrüßt. Er schaffe die Voraussetzung für einheitliche Hygienestandards in ganz Deutschland und biete die Chance, die Gefährdung insbesondere von Krankenhauspatienten durch multiresistente Keime wirksam einzudämmen, betonte VDGH-Geschäftsführer Dr. Martin Walger heute (28.) in Berlin.
„Der Gesetzentwurf sieht eine Untersuchung von
Risikopatienten auf multiresistente Erreger vor und erschließt damit die
präventiven Potenziale der Labormedizin“, betonte Walger. Ein solches
Screening könne bei konsequenter Anwendung das Auftreten von
Krankenhausinfektionen drastisch reduzieren. Auf die positiven
Erfahrungen in den europäischen Nachbarländern hatte der Verband immer
wieder in seiner Initiative „Prävention stärken: jetzt handeln“
hingewiesen.
Nach Auffassung des VDGH sollte das Gesetz an einigen Stellen weiterreichende Regelungen vorsehen, „wenn der Leitgedanke eines präventiven und Sektor übergreifenden Ansatzes erfolgreich realisiert werden soll“, heißt es in der heute beim Bundesgesundheitsministerium eingereichten Stellungnahme des Verbands. Dazu gehört, dass neben Kliniken auch Pflege- und Altenheime, die von multiresistenten Erregern gleichfalls bedroht sind, stärker in das geplante Gesetz einbezogen werden sollten.
Außerdem sollten für die Umsetzung bestimmter
Maßnahmen klare Fristen vorgegeben werden. Dies gilt beispielsweise für
die Einrichtung der beim Robert-Koch-Institut geplanten „Kommission
Antiinfektive Resistenzlage und Therapie (ART)“, deren Empfehlungen den
Ärzten die gezielte Antibiotika-Therapie erleichtern und die Entstehung
weiterer Resistenzen verhindern helfen soll.
Der VDGH fordert
zudem, die finanziellen Voraussetzungen für eine reibungslose Umsetzung
der gesetzlichen Vorgaben insbesondere in der ambulanten Versorgung zu
schaffen. Dazu gehöre, die Vergütung der erforderlichen Labordiagnostik
beim niedergelassenen Arzt und im Krankenhaus abzusichern und diese
nicht allein auf den Erreger MRSA zu beschränken. Die zu erwartenden
Mehrleistungen müssten extrabudgetär erbracht werden können. Den
Zusatzkosten stünden weitaus größere Einsparungen durch vermiedene
Behandlungen und Isolierungsmaßnahmen gegenüber.
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Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von rund 90 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 3,7 Milliarden Euro. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.