Diagnostik ist das A und O bei der Blutspende

Berlin, 13.06.2012 - Wie eine Blutspende Leben retten könnte, diese Frage trieb Ärzte und Wissenschaftler mehrere Jahrhunderte lang um, denn die meisten Experimente endeten tödlich.

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Erst 1901 entdeckte der Wiener Pathologe und spätere Nobelpreisträger Karl Landsteiner das System der Blutgruppen und machte damit den Weg frei für die moderne Blutspende. Er erkannte: die Diagnostik ist der Schlüssel dazu und ohne sie ist keine Bluttransfusion denkbar.

In Deutschland werden im Durchschnitt täglich 15.000 Blutspenden benötigt, die vor allem bei Krebs- und Herzerkrankungen, Unfällen, Operationen, Transplantationen oder bei Magen-Darmblutungen zum Einsatz kommen. Bevor die Blutspende zu einer „Blutkonserve“ wird, gehen penible und umfangreiche Laboruntersuchungen voraus. Oberstes Ziel ist die Sicherheit des Empfängers. Das Transfusionsgesetz und die Richtlinien der Bundesärztekammer konkretisieren, welche Maßnahmen dazu erforderlich sind. Bei allen Schritten, von der Eignung und Tauglichkeit des Spenders über die Rückverfolgbarkeit der Spende bis zur medizinischen Überwachung des Empfängers spielt die Labordiagnostik eine zentrale Rolle. Moderne Labortests bestimmen die Blutgruppe und den Rhesusfaktor sowie weitere Eigenschaften des Spenderbluts. Unverzichtbar sind dabei Untersuchungen auf virale und bakterielle Erreger. So wird das Blut auf das HI-Virus (HIV), auf Hepatitis-B-Virus (HBV), Hepatitis-C-Virus (HCV) und den Syphilis-Erreger analysiert. Weitere Parameter können, je nach Einsatzgebiet der Blutpräparate, untersucht werden. So wird beispielsweise in Instituten, die für Transplantationen Blut bereitstellen, zusätzlich auch auf Cytomegalievirus (CMV) getestet.

Die Labordiagnostik folgt dabei dem Stand der Wissenschaft auf dem Fuß: „Bei der Entdeckung von Erregern reagierte die Diagnostica-Industrie stets unmittelbar und stellte so schnell wie möglich, oft in Zusammenarbeit mit den Life Science Research-Unternehmen (LSR), die nötigen Tests für einen flächendeckenden Einsatz bereit“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH) Matthias Borst. Bei der Zulassung von Tests zur Blutgruppendiagnostik gelten rechtlich die höchsten Anforderungen. Die moderne Diagnostik macht Blutspenden heute so sicher, wie nie zuvor“, so Borst.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von 90 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 3,7 Milliarden Euro. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.

DATUM
13.06.12

RÜCKFRAGEN AN
VDGH Verband der
Diagnostica-Industrie e. V.
Gabriele Köhne
T 030 200 599-43
F 030 200 599-49
koehne@vdgh.de
www.vdgh.de


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