VDGH: Strategieprozess Innovationen MedTech darf nicht stillstehen

Berlin, 15.11.2012 - Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Matthias Borst, begrüßte die Initiative der Bundesregierung "Nationaler Strategieprozess - Innovationen in der Medizintechnik",

Borst_Medica_141112_kl

Expertenforum zum Abschlussbericht „Nationaler Strategieprozess Innovationen in der Medizintechnik“ auf der MEDICA 2012 in Düsseldorf, v.li.: Staatssekretär Thomas Ilka (BMG), Matthias Borst (VDGH), Foto: VDGH

an der die drei Ministerien für Gesundheit (BMG), Forschung und Entwicklung (BMBF) sowie Wirtschaft und Technologie (BMWi) seit Juni 2011 mit rund 150 Akteuren der Gesundheitswirtschaft und -Industrie zusammengearbeitet haben. „Ich war überrascht, dass es so gut funktionieren kann. Dennoch kommt es jetzt darauf an, dass es am Ende des Tages wirklich gelingt, Ministerien-übergreifend zu arbeiten und sich damit Ergebnisse auf die Märkte übertragen“, sagte Borst anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichts „Nationaler Strategieprozess - Innovationen in der Medizintechnik“ auf der MEDICA in Düsseldorf, auf der neben Staatssekretär Thomas Ilka (BMG) und Dr. Georg Schütte (BMBF), dem Parlamentarischen Staatsekretär Ernst Burgbacher (BMWi), auch die Vertreter der Industrieverbände BVMed, SPECATRIS und ZVEI teilnahmen.

Borst forderte dazu auf, den Strategieprozess nicht stillstehen zu lassen, sondern jetzt in einen Umsetzungsprozess zu bringen: „Ich hoffe, dass wir mittelfristig Taten sehen, denn wir haben die Innovationskraft, eine hohe Exportquote, einen innovationsfreundlichen Wirtschaftsstandort Deutschland und sind zugleich ein Industriezweig, der sehr schnell auf Bedarf reagieren kann. Dennoch ist es gerade der heimische Markt, der die größten Hürden aufweist und häufig verhindert, dass Patienten schneller von neuen Entwicklungen profitieren“, sagte Borst. Er verwies dabei speziell auf die Leistungen der Industrie im Bereich Prävention, Früherkennung: So warteten nicht nur die Branche, sondern auch Patientinnen seit knapp zehn Jahren auf eine Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über die Zulassung des molekularen HPV-Tests zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. „Gerade kleinere Unternehmen können aber nicht zehn Jahre auf die Entscheidung warten, ob eine Innovation in die Erstattung kommt“, so Borst. Der VDGH-Vorstandschef machte deutlich, dass gerade die Diagnostica-Industrie vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Antworten auf drängende Fragen zur Kostensenkung im Gesundheitssystem und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung geben könne. Dies beträfe neben der Früherkennung von Krankheiten auch die Personalisierte Medizin. Der Verbandschef forderte die Ministerien deshalb nachdrücklich auf, die Prozesse der Selbstverwaltung auf Innovationsfreundlichkeit zu überprüfen und die Expertise der Diagnostica-Industrie mit ins Boot zu holen.

Die Vertreter der Ministerien selbst nannten den „Abschlussbericht“ einen „Startbericht“ und erklärten, dass bis Mitte 2014 wichtige Themen des Strategieprozesses abgearbeitet werden sollten. Staatssekretär Schütte (BMBF) kündigte einen „Aktionsplan individualisierte Medizin“ an, der in Kürze veröffentlich wird.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von rund 90 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 3,7 Milliarden Euro. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.

DATUM
15.11.2012

RÜCKFRAGEN AN
VDGH Verband der
Diagnostica-Industrie e. V.
Gabriele Köhne
T 030 200 599-43
F 030 200 599-49
koehne@vdgh.de
www.vdgh.de

PM_VDGH_Strategieprozess_MedTech_151112 | pdf | 74 KB