VDGH: Diabetesversorgung muss politische Priorität haben

Berlin, 11.09.2017 - Der Ausschuss Diabetes-Selbstmanagement im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) hat in einem Fünf-Punkte-Papier seine Vorschläge für eine bessere Diabetesversorgung in Deutschland veröffentlicht. Darin plädiert der VDGH dafür, dass die Volkskrankheit Diabetes einen höheren Stellenwert erhält und eine nationale Diabetesstrategie im Programm der künftigen Bundesregierung verankert wird.

Unter dem Titel „Diabetesversorgung – 5 Punkte für ein gutes Leben“ hat der VDGH seine Positionen inhaltlich konkretisiert. Der Verband spricht sich für eine verbesserte Früherkennung, den Ausbau digitaler Nutzungsmöglichkeiten für die Patienten sowie eine stärkere Berücksichtigung von Qualitätskriterien bei der Versorgung mit Hilfsmitteln aus.

„Mit rund 7,5 Millionen Betroffenen in Deutschland ist Diabetes heute die teuerste chronische Erkrankung. Verantwortlich dafür sind insbesondere die hohen Kosten für diabetesbedingte Komplikationen und Folgeerkrankungen“, sagt Dr. Martin Walger, Geschäftsführer des VDGH.

Aus diesem Grund müsse die Früherkennung gestärkt werden: „Je früher ein Diabetes erkannt wird, umso besser kann er behandelt werden. Deshalb sollte im Rahmen der bestehenden Früherkennungsprogramme das individuelle Diabetesrisiko mit geeigneten labordiagnostischen Verfahren regelmäßig bestimmt werden. Die heutige Ausgestaltung der Früherkennung entspricht nicht mehr dem Stand der medizinischen Erkenntnisse und muss dringend weiterentwickelt werden“, sagt der VDGH-Geschäftsführer.

Für das erfolgreiche Diabetes-Selbstmanagement ist eine schnelle, präzise und den aktuellen Qualitätsstandards folgende Messtechnik unerlässlich: „Messsysteme müssen für den Patienten gut handhabbar, mit Schulungs- und Serviceprogrammen verknüpft sein und Versorgungssicherheit garantieren. Kosteneinsparungen in der Hilfsmittelversorgung dürfen nicht zu Lasten der Versorgungsqualität gehen“, so Walger.

Darauf aufsetzend spricht sich der VDGH dafür aus, den Zugang zu digitalen Anwendungen zu fördern. „Die Möglichkeiten der Digitalisierung (eHealth, mHealth) bieten Patienten und Ärzten enorme Chancen und können die Qualität der Diabetesbehandlung steigern. Die Industrie entwickelt hier neue technische und patientengerechte Lösungen, die die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessern und das Diabetes-Selbstmanagement erleichtern.“

Das VDGH-Positionspapier finden Sie hier zum Download: https://www.vdgh.de/stellungnahmen-positionen/positionen.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von 100 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 4 Milliarden Euro. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von zwei Milliarden Euro erwirtschaftet wird.

Gabriele Köhne
Leiterin Presse und Kommunikation
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