Positiver Nutzen des HPV-Tests bestätigt - VDGH fordert schnelle Entscheidung im Gemeinsamen Bundesausschuss

Berlin, 24.01.2012 - "Die derzeit verfügbaren Studien liefern Hinweise und Anhaltspunkte dafür, dass mit Hilfe eines Tests auf Humane Papillomaviren (HPV) Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses früher erkannt und behandelt werden können und Tumore in der Folge seltener auftreten" heißt es heute in der Presseerklärung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Anlass ist die Veröffentlichung des Abschlussberichtes zur Nutzenbewertung des „HPV-Tests im Primärscreening des Zervixkarzinoms“.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) sieht mit diesem Ergebnis seine Einschätzung bestätigt: „Die positive Nutzenbewertung zeigt, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist“, sagt VDGH-Geschäftsführer Dr. Martin Walger. Das IQWiG hatte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eine Nutzenbewertung des molekulardiagnostischen HPV-Tests für die Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses durchgeführt und in seiner Bewertung nur Studien der höchsten Evidenzstufe eingeschlossen. Weitere positive Erkenntnisse aus der Versorgungsforschung blieben in der IQWiG-Bewertung unberücksichtigt.

„Angesichts dieser Faktenlage ist eine schnelle Entscheidung des G-BA unumgänglich“, sagt Walger und erinnert daran, dass der G-BA seit neun Jahren in dieser Thematik berät. „Wenn nun selbst das kritisch prüfende IQWiG positive Nutzenhinweise für den Labortest sieht, muss dieser für die in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Frauen umgehend verfügbar gemacht werden“, so der VDGH-Geschäftsführer.

Ein Screening auf Gebärmutterhalskrebs ist in Form eines zytologischen Tests bereits seit Jahren Bestandteil der Früherkennungsleistungen der GKV. Sein Nutzen ist unbestritten. Den HPV-Test dagegen zahlt die GKV nur in sehr eng begrenzten Ausnahmefällen. Gebärmutterhalskrebs ist weltweit der zweithäufigste bösartige Tumor bei Frauen. Den Daten des Robert-Koch-Instituts von 2010 zufolge treten in Deutschland jährlich etwa 5.500 Neuerkrankungen auf. Jedes Jahr versterben fast 1.500 Patientinnen an der Erkrankung.

Berlin, den 24.01.2012

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