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Zugang zu Erstattungssystem für Medizinprodukte bleibt zu komplex - Neue Verfahrensordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses nicht konsequent zu Ende geführt

Berlin / Frankfurt am Main, 18. November 2020 - Der Weg ins deutsche Erstattungssystem für verbesserte Medizinprodukte ist immer noch zu komplex und aufwändig, erklären die vier Verbände der Medizintechnik- und Diagnostika-Industrie BVMed, SPECTARIS, VDGH und ZVEI.

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Zwar könne mit Inkrafttreten der neuen Verfahrensordnung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) das Potenzial innovativer Medizinprodukte besser ausgeschöpft werden, dennoch sei man noch nicht am Ziel. Es müsse sichergestellt werden, dass verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zügig in die Regelversorgung gelangen und damit schneller den Patienten zugutekommen.

Das geforderte wissenschaftliche Evidenz-Instrumentarium werfe weiterhin enorme praktische und methodische Probleme für Hersteller auf, wenn sie den geforderten Nachweis des medizinischen Nutzens für Methoden erbringen, die auf dem Einsatz ihrer Produkte in der Versorgung beruhen. Gebraucht würden Lösungen, beispielsweise für Studien, die den Patientennutzen eindeutig belegen und für die Hersteller auch machbar sind. 

Die gesetzlichen und über Verordnungen erlassene Vorgaben (aus dem Implantateregistergesetz und Terminservice- und Versorgungsgesetz), die der G-BA kürzlich in die Abläufe der Selbstverwaltung überführt hat, betreffen insbesondere Regelungen von „Erprobungen“ und „Nutzenbewertung mit Medizinprodukten hoher Risikoklassen“ für Methoden des Krankenhausbereichs. Die vier Verbände honorieren, dass dadurch die Handlungsspielräume für Hersteller von Medizinprodukten erweitert wurden, eigene Methodenbewertungsverfahren nach gesetzten Maßstäben für ihre Produkte anzustoßen und durchzuführen. Doch auch diese Möglichkeiten müssten in einem nächsten Schritt noch ausgeweitet werden.    

Überarbeiteter Verbände-Leitfaden schafft Klarheit für Medizinprodukte-Hersteller

Um mehr Transparenz für die Erstattungssystematik im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung für Medizinprodukte-Hersteller zu erreichen, haben die Verbände ihren Leitfaden „Zugang ins deutsche Erstattungssystem“ aktualisiert. Die dritte Ausgabe der Publikation thematisiert die Möglichkeiten und Hürden in der Vergütung im niedergelassenen Bereich und in Krankenhäusern.


Nähere Informationen zum Dokument „Zugang ins deutsche Erstattungssystem – ein Leitfaden für Hersteller von Medizinprodukten und Diagnostika“ finden sich auf den Webseiten der Verbände: www.bvmed.de, www.spectaris.de/medizintechnik/themen/erstattung/, www.vdgh.de/veroeffentlichungen und www.zvei.org/gesundheit.


Ansprechpartner für die Presse: 

BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V.
Der BVMed vertritt als Wirtschaftsverband über 230 Industrie- und Handelsunternehmen der Medizintechnik-Branche. Im BVMed sind u. a. die 20 weltweit größten Medizinproduktehersteller im Verbrauchsgüterbereich organisiert. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 235.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 33 Milliarden Euro. Die Exportquote beträgt rund 65 Prozent. 
Pressekontakt: Manfred Beeres, Tel. +49 30 246255-20, beeres@bvmed.de

Deutscher Industrieverband SPECTARIS – Medizintechnik
SPECTARIS ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Der Fachverband Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS vertritt rund 150 vorwiegend mittelständische Mitgliedsunternehmen. Diese sind innovative Hersteller von Medizinprodukten und Medizintechnik sowie qualitätsorientierte nichtärztliche Leistungserbringer aus dem Bereich der respiratorischen Heimtherapie. Die deutsche Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 235.000 Menschen und investiert rund neun Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Der Gesamtumsatz der Branche lag 2019 bei über 33 Milliarden Euro. Die Exportquote beträgt rund 65 Prozent.
Pressekontakt: Benedikt Wolbeck, Tel. +49 30-414021-66, wolbeck@spectaris.de

VDGH - Verband der Diagnostica-Industrie e.V.
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von mehr als 100 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 4,5 Milliarden Euro. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 2,3 Milliarden Euro erwirtschaftet wird. 
Pressekontakt: Gabriele Köhne, Tel. +49 30-200599-40, koehne@vdgh.de

ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.
Der ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. vertritt die gemeinsamen Interessen der Elektroindustrie und der zugehörigen Dienstleistungsunternehmen in Deutschland und auf internationaler Ebene. Die Branche beschäftigt rund 876.000 Arbeitnehmer im Inland und 790.000 im Ausland. 2019 lag ihr Umsatz bei rund 190 Milliarden Euro. Jährlich wendet die Branche rund 20 Milliarden Euro auf für F+E und mehr als sechs Milliarden Euro für Investitionen.
Pressekontakt: Sabrina Pfeifer, Tel. +49 69 6302-309, sabrina.pfeifer@zvei.org

Pressemitteilung_Erstattungsleitfaden_18-11-2020 | pdf | 323 KB