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"Unter Stress vertrauen" - Bundesgesundheitsminister dankt IVD-Industrie

Berlin, 25.6.2021 - Auf der Mitgliederversammlung 2021 des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH) dankte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der Industrie für ihre Leistungen während der Pandemie. "Wir haben ein starkes Gesundheitssystem, das der Nation in dieser Jahrhundertpandemie Sicherheit gibt", so Spahn zu den rund 100 Spitzenvertretern der Testhersteller und Life-Science-Forschungszulieferer.

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Bild: VDGH

Der Minister zeigte sich beeindruckt von der effizienten Zusammenarbeit zwischen Laboren und Industrie, die sonst zu den weniger sichtbaren Playern des Gesundheitswesens gezählt werden. „Wenn ich auf die letzten 18 Monate der Pandemie zurückblicke und auf die Dynamik von SARS-CoV-2, kann ich kaum glauben, dass es bereits sechs Wochen nach Entdeckung des Virus den ersten PCR-Test gab, ein halbes Jahr später bereits Antigen-Tests und heute Selbsttests“, sagte der Bundesgesundheitsminister. Es habe „geklappt“ mit der Industrie, lobte Spahn, und er selbst habe gelernt „unter Stress zu vertrauen“. Dem Verband dankte er für sein Engagement und das Einbringen der Branchenexpertise. Der Bundesminister hob hervor, welche Kapazitätssteigerungen innerhalb kürzester Zeit möglich gewesen sind und wie schnell die Testhersteller die ganze Welt mit unterschiedlichen Technologien zum Nachweis von SARS-CoV-2 beliefern konnten: „Es gilt, diese Industrie in den nächsten Jahren weiter zu stärken und den Wirtschaftsstandort Deutschland in der Forschung und in der Produktion zu fördern.“ 

Spahn zeigte sich optimistisch, dass die von der IVD-Industrie geforderte Verschiebung des Geltungsbeginns der europäischen IVD-Verordnung um ein Jahr Gehör finden werde. „Das ist nicht nur ein Industriethema, sondern ein Versorgungsthema“, sagte Spahn mit Blick auf die unzureichende Zahl von Benannten Stellen, um alle Produkte der IVD-Hersteller nach den Vorgaben der neuen Verordnung zu prüfen. „Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Versorgung mit Diagnostika ist und dass wir uns einen Versorgungsengpass nicht leisten können“, so Spahn. Deshalb plädiere Deutschland für eine Änderung der Übergangsfristen. Andere EU-Mitgliedstaaten hätten, anders als Deutschland, keine IVD-Industrie. Hier müssten weitere Gespräche ansetzen, sagte der Minister und zeigte sich überzeugt, dass der Rat auf europäischer Ebene zu einer breiten Mehrheit findet.

VDGH-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schmid dankte Jens Spahn für die Anerkennung und Wertschätzung der Industrie. Er wünsche sich eine Fortsetzung des konstruktiven Dialogs. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, so Schmid. Die Testhersteller stünden mit weiteren Technologien zur Unterstützung des Pandemiemanagements bereit, u. a. zur schnellen Differentialdiagnostik zwischen Influenza und SARS-CoV-2, zur Detektion von SARS-CoV-2-Viren im Abwasser und zum Impfmanagement mit weiterentwickelten Antikörpertests.


Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von mehr als 100 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2020. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von mehr als 2,7 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.


Gabriele Köhne
Leiterin Presse und Kommunikation
E-Mail: koehne@vdgh.de

PM_Bundesminister_Spahn_zur_VDGH-Mitgliederversammlung_2021 | pdf | 76 KB