Zehn Jahre DRG-System: Gute Labordiagnostik bleibt unverzichtbar

Berlin, 27.02.2014 - Der Rückblick auf die Auswirkungen des 2004 in Deutschland eingeführten DRG-Systems zeigt, dass auch hier die Zukunft noch gestaltet wird. "Das Krankenhaus bleibt die Megabaustelle für die Gesundheitspolitik der nächsten vier Jahre", sagte MdB Rudolf Henke auf dem 21. Führungskräfteseminar des Verbandes der Krankenhausdirektoren (VKD) und des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH).

Dennoch: „Krankenhäuser haben kein Qualitätsproblem, Deutschland steht im internationalen Vergleich sehr gut da. Allerdings müssen wir an der Vermittlung unserer großen Leistungsfähigkeit noch mehr arbeiten“, mahnte VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.

Wie das „Mehr“ durch den Bereich Labor erreicht werden kann, machten verschiedene Experten deutlich: „Ohne Labor können keine Diagnosen gestellt und Therapien eingeleitet werden“, sagte Prof. Dr. Norbert Gässler, Leiter des Zentrums für Labordiagnostik am St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim. „Schnelle Diagnostik praktizieren und doppelte Diagnostik vermeiden hilft den Patienten und steigert die Effizienz in den Krankenhäusern.“ Prof. Dr. Axel Kramer, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Universitätsmedizin Greifswald, erläuterte, was sich seit Einführung des Hygienegesetzes bewegt hat. Sein Haus hat mit Erfolg ein risikoadaptiertes Screening auf die sprunghaft zunehmenden multiresistenten Erreger eingeführt. „Wer einmal einen Ausbruch erlebt hat, weiß, was er kostet“, sagte Kramer. Sein Fazit: „Ein modernes Hygienemanagement steigert die Wirtschaftlichkeit, das Aufnahmescreening führt zu einer nachhaltigen Reduktion von Krankenhausinfektionen und ist damit höchst kosteneffektiv.“ Prof. Dr. Frank Martin Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena erläuterte am Beispiel der Sepsis, wie wichtig auch hier Diagnostik ist: „Die Sepsis ist der Preis der modernen Hochleistungsmedizin: Die Anzahl der Todesfälle ist immer noch gleich hoch.“ Er mahnte an, vor allem Risikopatienten mit schweren Vorerkrankungen (z.B. Diabetes) im Auge zu behalten. Beide Medizinexperten appellierten an die Politik, das Infektionsschutzgesetz nicht nur auf MRSA-Keime zu fokussieren. Erforderlich seien Vergütungsregeln für die Diagnose und Therapie weiterer multiresistenter Erreger, deren Bedrohungspotential stark zugenommen habe.

Alle Vorträge zum 21. VKD/VDGH-Führungskräfteseminar finden Sie in Kürze unter www.vdgh. de sowie auch auf der Homepage des VKD.


Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von 95 Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 3,9 Milliarden Euro. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.


DATUM
27.02.2014

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